Im Folgenden einige Textauszüge von Kunstkritikern zu meinen Arbeiten:
ArToll Sommerlabor 2013/ NATURKUNDEN II Text von Carla Gottwein
…. Mit lebenden Pflanzen arbeitet Veronika Fass, die Kressesamen in Form eines QR-Codes gesät hat. Ein OR-Code, QR steht für Quick response-also für schnelle Antwort, schnelle Information, ist ein Quadrat aus schwarzen und weißen Strukturen. In drei Ecken des Codes sind wiederum Quadrate. Die Codes werden gescannt und funktionieren als Link oder bieten selbständig Informationen.
Der von Veronika Fass benutzte Code ist der Code für Stille. Auf dem Boden befinden sich vier Quadrate, die wiederum die Ecken eines Großen Quadrates bilden, von denen eines nur aus dunkler Erde besteht. Die drei anderen zeigen den Kressecode in unterschiedlichen Wachstumsphasen. Die Lesbarkeit der Codes ist somit losgelöst vom strengen Schwarz-Weiß und losgelöst von einer längeren Nutzbarkeit, da die Kresse nach einigen Tagen umkippt und somit die Decodierung unmöglich wird. Der QR-Code wurde für den Logistikbereich eines großen Unternehmens entwickelt. Veronika Fass bezieht sich mit dieser Arbeit möglicherweise auf eine weitere, eher ökonomische Lesart des Begriffes Naturkunden, die leider in der niederländischen und der englischen Sprache so nicht gegeben ist, nämlich den Menschen als Kunden der Natur. Die niederrheinische Kulturlandschaft ist geprägt durch bepflanzte Linien in Form von Alleen und Hecken. Bei Veronika Fass ist es die klare Struktur des QR-Codes …..
Der von Veronika Fass benutzte Code ist der Code für Stille. Auf dem Boden befinden sich vier Quadrate, die wiederum die Ecken eines Großen Quadrates bilden, von denen eines nur aus dunkler Erde besteht. Die drei anderen zeigen den Kressecode in unterschiedlichen Wachstumsphasen. Die Lesbarkeit der Codes ist somit losgelöst vom strengen Schwarz-Weiß und losgelöst von einer längeren Nutzbarkeit, da die Kresse nach einigen Tagen umkippt und somit die Decodierung unmöglich wird. Der QR-Code wurde für den Logistikbereich eines großen Unternehmens entwickelt. Veronika Fass bezieht sich mit dieser Arbeit möglicherweise auf eine weitere, eher ökonomische Lesart des Begriffes Naturkunden, die leider in der niederländischen und der englischen Sprache so nicht gegeben ist, nämlich den Menschen als Kunden der Natur. Die niederrheinische Kulturlandschaft ist geprägt durch bepflanzte Linien in Form von Alleen und Hecken. Bei Veronika Fass ist es die klare Struktur des QR-Codes …..
Kunstverein Worms 2011/Tellerrand Textauszug von Charlotte Lindenberg
Statt die den Pflanzen eigenen Wachstums- und Reifeprozesse im Interesse der Haltbarkeit abzubrechen, macht Veronika Fass sie zum Gegenstand ihrer zeitbasierten Installationen. Ihre wachsenden und vergehenden Bilder verdeutlichen den illusionären Charakter des Anspruchs auf Beständigkeit, den Kunst dennoch oder deswegen immer wieder beschwört. Ihre Arbeiten beginnen und enden, werden anschließend abgebaut und kompostiert.
Angesichts zunehmender Platzprobleme in öffentlichen und privaten Sammlungen scheint die Abkehr von den Materialschlachten zu Gunsten von Kunstformen die sich rückbauen und recyclen lassen, zukunftsweisend.
Wenn Fass in früheren Ausstellungen Kresse in der Form des EAN-Codes der Samenpackung pflanzte, veranschaulicht das ein zentrales Thema. Die Übersetzung des Strichcodes in lebendige Pflanzen verweist darauf, dass der Ursprung unserer Speisen stets in raffinierter Form vorliegt. Statt erjagter und gesammelter Lebensmittel nehmen wir Endproduckte von Verarbeitungsprozessen zu uns. Auch was wir anbauen, wurde auf einer früheren Stufe abgepackt und vertrieben.
Angesichts zunehmender Platzprobleme in öffentlichen und privaten Sammlungen scheint die Abkehr von den Materialschlachten zu Gunsten von Kunstformen die sich rückbauen und recyclen lassen, zukunftsweisend.
Wenn Fass in früheren Ausstellungen Kresse in der Form des EAN-Codes der Samenpackung pflanzte, veranschaulicht das ein zentrales Thema. Die Übersetzung des Strichcodes in lebendige Pflanzen verweist darauf, dass der Ursprung unserer Speisen stets in raffinierter Form vorliegt. Statt erjagter und gesammelter Lebensmittel nehmen wir Endproduckte von Verarbeitungsprozessen zu uns. Auch was wir anbauen, wurde auf einer früheren Stufe abgepackt und vertrieben.
Kunstverein Worms 2011/Tellerrand Textauszug Dr. D. Schuth
Eine vollkommen biologische Kunst zeigt Veronika Fass, eine lebendige, ja lebende Kunst im wahrsten Sinne des Wortes. Man könnte sie als eine Land-art en miniature bezeichnen, denn sie benutzt Humuserde, die sie zu kleinen Landschaften formt und begrünt. Kressesamen werden ausgestreut und sollen keimen, sprießen und wachsen. Die Natur selbst wird zum Bildhauer, die Künstlerin zur Gärtnerin, die den organischen Wachstumsprozess lenkt wie einst ein barocker Gartenarchitekt. Ähnlich sind ihre ornamentalen Arrangements , die die Künstlerin mit keimenden Kartoffeln inszeniert. Für die Wormser Ausstellung hat sie einen Teppich mit Streifenmuster ausgesät, der unter Richter-Kundels Katzentisch liegt. Dazu kommen aberwitzig hübsche Tischsets aus Kresse, wobei die Keimlinge wie die Zierstiche eines textilen Deckchens anmuten. Andere Sets zeigen die positive wie auch negative Form von Besteck, das ordentlich neben den Tellern heranwächst, aber wiederum nur als Idee, als Besteck für einen Till Eulenspiegel, der schon vom Geruch eines Bratens satt wird.